Rotthäuser Bachtal und Aaper Wald
Das Rotthäuser Bachtal und der angrenzende Aaper Wald sind bezeichnende Naturlandschaften im Raum Düsseldorf mit einer reichen Geschichte und einem hohen ökologischen Wert.
Rotthäuser Bachtal
Das Rotthäuser Bachtal, seit 1984 unter Naturschutz gestellt und als FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) ausgewiesen, zeichnet sich durch seine vielfältige Landschaft aus. Zu seinen Besonderheiten zählen Feuchtbiotope, der namensgebende Bach, Quellen, Fischteiche und ausgedehnte Schilfflächen. Die Wälder des Tals beheimaten wertvolle Lebensraumtypen wie Erlen-, Eschen- und Weichholzauenwälder sowie Hainsimsen-Buchenwälder. Diese Landschaft beherbergt seltene Pflanzen- und Tierarten, darunter nach der Roten Liste bedrohte Pflanzen wie Riesen Schachtelhalm und Brunnenkresse. Vogelarten wie der Teichrohrsänger, die Rohrammer, der Eisvogel und Insekten wie die Blaugrüne Mosaikjungfer sind hier heimisch. Die Fischteiche, ursprünglich für die Karpfenzucht genutzt, wurden aufgrund ihrer ökologischen Bedeutung teilweise von der Stadt naturnah umgebaut. Geologisch ist das Bachtal durch unterschiedlich ausgeprägte Talhänge und Lössauflagen interessant. Das Rotthäuser Bachtal bildet gemeinsam mit dem Morper Bachtal einen Teil des Natura 2000-Netzwerks.
Aaper Wald
Der Aaper Wald, ein Teil des Düsseldorfer Stadtwaldes, erstreckt sich über etwa 200 Hektar im Nordosten Düsseldorfs. Er grenzt an mehrere Stadtteile wie Rath, Ratingen, Knittkuhl und Ludenberg. Historisch war der Wald im Mittelalter ein königlicher Bannforst und gehörte zu einem großen Waldgebiet zwischen Ruhr und Düssel. König Heinrich IV. schenkte diesen Wald im Jahr 1065 an Erzbischof Adalbert von Bremen. Der Aaper Wald ist ein vielfältiger Laubmischwald mit vorherrschenden Stieleichen und Rotbuchen, ergänzt durch Ahorne, Robinien, Eschen und Birken. Eine Besonderheit sind die Frauensteine, Tertiärquarzite, die zu festem Gestein verkittet sind. Der Wald dient als beliebtes Naherholungsgebiet für Wanderer, Radfahrer und Reiter.
Morper Bachtal
Das Morper Bachtal, direkt angrenzend an das Rotthäuser Bachtal, ist ebenfalls Teil des Natura 2000-Netzwerks und umfasst 182 Hektar. Es präsentiert sich als vielfältig gegliederter Biotopkomplex, geprägt von Schilf-Röhrichten, Feuchtgrünland, Feuchtweiden und Hochstaudenfluren. Der Rotthäuser Bach fließt durch dieses Gebiet und trägt zur Entwicklung typischer Feuchtgrünlandkomplexe bei. Das Gebiet ist wichtig für den landesweiten Biotopverbund und dient als Bindeglied zwischen Lößlandschaft und Mittelgebirge. Es bietet Lebensraum für Arten wie den Teichrohrsänger, den Eisvogel, den Schwarzspecht und den Wespenbussard.